Das Jahr 2015 scheint einige Veränderungen und Überraschungen in beruflicher Hinsicht für mich parat zu haben. Denn es tut sich etwas in meinen Fachgebieten Informationstechnik und Maschinenbau. Bis jetzt habe ich meine beiden wichtigsten Fachgebiete stets als unterschiedliche Branchen wahrgenommen. Aber Software und IT halten zunehmend Einzug in den Maschinenbau.
Gestern noch Science Fiction – heute schon Realität
Ich habe es an meinen letzten Aufträgen gemerkt: Die Informatik und der Maschinenbau wachsen enger zusammen. Die „Industrie 4.0“ – quasi die Informatisierung der Produktionstechnik – wird Schritt für Schritt Wirklichkeit. Dieser Begriff tauchte 2011 erstmals auf und beschreibt eine intelligente Fabrik („Smart Factory“). Damit ist eine Fabrikumgebung gemeint, in der die Produktionsanlagen selbstständig Daten und Informationen austauschen – und das ohne Eingriff des Bedieners. Durch Software können Bedienpersonal, Anlagen und Produkte miteinander kommunizieren. Eine solche Verbindung von Geräten mit dem Internet nennt man auch „Internet der Dinge“ (Internet of Things, IoT). Die reale Welt vereint sich also mit der virtuellen Welt.
Hurra, ich bin dabei!
Ich finde diese Entwicklung sehr spannend. Denn ich kann endlich mal live dabei sein! Die ersten drei industriellen Revolutionen habe ich ja leider verpasst:
Die erste industrielle Revolution mit der Erfindung der Dampfmaschine und dem Siegeszug der mechanischen Anlagen, die zur zweiten Revolution mit Nutzung von Elektrizität sowie zur Fließbandfertigung und Massenproduktion führte, kenne ich nur aus Geschichtsbüchern. Bei der dritten industriellen Revolution war ich noch zu jung, um die Anfänge des Computers bewusst mitzubekommen. Aber jetzt bei der vierten kann ich von Anfang an und hautnah mitverfolgen, wie sich unsere Welt weiter verändern wird.
Übersetzen im „Smart Office“ im Jahr 2028
Das ist doch ganz praktisch, wenn alle Geräte, auf die ich als Übersetzerin angewiesen bin, miteinander sprechen könnten:
Die Software Trados Studio 2028, ein Programm zur Unterstützung und Verwaltung meiner Übersetzungstätigkeit, registriert an den häufiger werdenden Tippfehlern und der langsameren Eingabe von Text automatisch, dass ich ein Nachmittagstief habe, und wirft für mich die Kaffeemaschine an. Da mein Kaffeeautomat alle Daten zu meinem Kaffeekonsum (Sorte, Tageszeit, Stärke usw.) aus den letzten Monaten analysiert und somit meine Vorlieben kennt, bekomme ich einen großen Cappuccino mit leckerem Milchschaum. Am PC-Bildschirm werde ich über ein Dialogfenster informiert, sobald mein Kaffee fertig ist. Ich brauche dann nur noch in die Küche schlendern, um mein Getränk abzuholen. Selbstverständlich aufgebrüht in der gewünschten Stärke und mit Milch, die mein Kühlschrank am Vortag rechtzeitig nachbestellt hat.
In dieser Hinsicht darf das Internet der Dinge ruhig schon morgen bei mir einziehen. Wie stellen Sie sich Ihr „Smart Office“ der Zukunft vor?
Schöne neue Industriewelt
Tipp: Es gibt übrigens ein sehr nettes 4-minütes Video vom Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) mit dem Titel Industrie 4.0: Wenn das Werkstück die Produktion steuert, in der die Fabrik der Zukunft ohne komplizierte Fachbegriffe anschaulich erklärt wird.
Bild: Copyright tereez – Fotolia[:en]Das Jahr 2015 scheint einige Veränderungen und Überraschungen in beruflicher Hinsicht für mich parat zu haben. Denn es tut sich etwas in meinen Fachgebieten Informationstechnik und Maschinenbau. Bis jetzt habe ich meine beiden wichtigsten Fachgebiete stets als unterschiedliche Branchen wahrgenommen. Aber Software und IT halten zunehmend Einzug in den Maschinenbau.
Gestern noch Science Fiction – heute schon Realität
Ich habe es an meinen letzten Aufträgen gemerkt: Die Informatik und der Maschinenbau wachsen enger zusammen. Die „Industrie 4.0“ – quasi die Informatisierung der Produktionstechnik – wird Schritt für Schritt Wirklichkeit. Dieser Begriff tauchte 2011 erstmals auf und beschreibt eine intelligente Fabrik („Smart Factory“). Damit ist eine Fabrikumgebung gemeint, in der die Produktionsanlagen selbstständig Daten und Informationen austauschen – und das ohne Eingriff des Bedieners. Durch Software können Bedienpersonal, Anlagen und Produkte miteinander kommunizieren. Eine solche Verbindung von Geräten mit dem Internet nennt man auch „Internet der Dinge“ (Internet of Things, IoT). Die reale Welt vereint sich also mit der virtuellen Welt.
Hurra, ich bin dabei!
Ich finde diese Entwicklung sehr spannend. Denn ich kann endlich mal live dabei sein! Die ersten drei industriellen Revolutionen habe ich ja leider verpasst:
Die erste industrielle Revolution mit der Erfindung der Dampfmaschine und dem Siegeszug der mechanischen Anlagen, die zur zweiten Revolution mit Nutzung von Elektrizität sowie zur Fließbandfertigung und Massenproduktion führte, kenne ich nur aus Geschichtsbüchern. Bei der dritten industriellen Revolution war ich noch zu jung, um die Anfänge des Computers bewusst mitzubekommen. Aber jetzt bei der vierten kann ich von Anfang an und hautnah mitverfolgen, wie sich unsere Welt weiter verändern wird.
Übersetzen im „Smart Office“ im Jahr 2028
Das ist doch ganz praktisch, wenn alle Geräte, auf die ich als Übersetzerin angewiesen bin, miteinander sprechen könnten:
Die Software Trados Studio 2028, ein Programm zur Unterstützung und Verwaltung meiner Übersetzungstätigkeit, registriert an den häufiger werdenden Tippfehlern und der langsameren Eingabe von Text automatisch, dass ich ein Nachmittagstief habe, und wirft für mich die Kaffeemaschine an. Da mein Kaffeeautomat alle Daten zu meinem Kaffeekonsum (Sorte, Tageszeit, Stärke usw.) aus den letzten Monaten analysiert und somit meine Vorlieben kennt, bekomme ich einen großen Cappuccino mit leckerem Milchschaum. Am PC-Bildschirm werde ich über ein Dialogfenster informiert, sobald mein Kaffee fertig ist. Ich brauche dann nur noch in die Küche schlendern, um mein Getränk abzuholen. Selbstverständlich aufgebrüht in der gewünschten Stärke und mit Milch, die mein Kühlschrank am Vortag rechtzeitig nachbestellt hat.
In dieser Hinsicht darf das Internet der Dinge ruhig schon morgen bei mir einziehen. Wie stellen Sie sich Ihr „Smart Office“ der Zukunft vor?
Schöne neue Industriewelt
Tipp: Es gibt übrigens ein sehr nettes 4-minütes Video vom Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) mit dem Titel Industrie 4.0: Wenn das Werkstück die Produktion steuert, in der die Fabrik der Zukunft ohne komplizierte Fachbegriffe anschaulich erklärt wird.
Bild: Copyright tereez – Fotolia
Hallo Frau Althoff
Das Thema Industrie 4.0, Maschinen usw. scheint mir im Moment überall zu begegnen. Oder nehme ich es einfach stärker wahr, weil es mich interessiert?
Jedenfalls frage ich mich, wohin wir uns bewegen. Welchen Platz werden die Maschinen in der Arbeitswelt einnehmen, welchen wir Menschen? In welchen Bereichen wird es uns Menschen noch brauchen, in welchen nicht mehr? Welche neuen Chancen ergeben sich für uns? Da wir mitten in dieser Umwälzung stehen, können wir wohl nur spekulieren. Erst wenn wir in fünfzig Jahren zurückblicken, werden wir zu verstehen beginnen, was genau passiert ist. Trotzdem nähme mich wunder, welche Veränderungen Sie für die Arbeit der Übersetzerinnen und Übersetzer erwarten – abgesehen von der smarten Kaffeemaschine ☺. Heute schon werden Artikel und Übersetzungen von Computer produziert. Wobei ich diese eher als Ergänzung denn als Ersatz für von Menschen geschriebene Artikel und Übersetzungen sehe. Ich denke auch nicht, dass sich dies in absehbarer Zeit ändern wird, doch sind Prognosen bekanntlich schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.
Was denken Sie?
Hallo Herr Rosenmund,
vielen Dank für Ihren interessanten Kommentar. Auch mir begegnen in letzter Zeit die Betriffe „Internet der Dinge“, „Smart Factory“ oder „Industrie 4.0“ immer öfter. Vor allem in den Dokumenten oder Marketingmaterialien, die mir meine Kunden zum Übersetzen schicken. Ist im Maschinenbau nicht nur ein heißes Thema, sondern auch eine neue Herausforderung. Auch für mich als Übersetzerin, da ich Informatik und Maschinenbau als Fachgebiete habe. Welche Veränderungen das für uns Privatpersonen mit sich bringen wird, wird sich wohl noch zeigen. Darüber kann man sicher spekulieren. Mein Beispiel zum Übersetzerarbeitsplatz der Zukunft war natürlich reines Wunschdenken 🙂 Laut einem Artikel in einer der letzten c’t Ausgaben (Heft 7/15) gehört der Beruf des Übersetzers und Dolmetschers zu den Berufen, die zukunftssicher sind, da er (wie Arzt, Ergotherapeut, Lehrer, Fotograf, Busfahrer usw.) nicht bzw. kaum automatisiert werden kann – trotz der Möglichkeit bzw. aufgrund der Grenzen von maschinellen Übersetzungen.
Eine interessante Zukunftsvision, Frau Althoff! Ich könnte mir spontan auch gut einen mit meiner Übersetzungssoftware verbundenen Bürostuhl vorstellen, dessen Massagefunktion aktiviert wird, wenn ich länger nichts eintippe. Schließlich weiß Trados dann, dass mir nichts einfällt und ich eine kreative Pause brauche. 🙂
Wer weiß, was alles mal möglich sein wird… Ein Massagestuhl wie beim Frisör ist ja jetzt schon denkbar! Ich frage mich, ob wir dann irgendwann nicht so abhängig von der Technik werden, dass wir komplett aufgeschmissen sind, wenn wir mal keine zur Verfügung haben. Viele Grüße, Katja